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Gottesdienst-Rezept
Ein Gottesdienst ist wie ein gutes Essen: Er gibt Kraft, schenkt Freude und ist ein Erlebnis für die Sinne. Und genau wie beim Kochen, entsteht auch ein Gottesdienst durch die Kombination verschiedener Zutaten. Wir stellen die verschiedenen Elemente vor.
Zusammenfassung
- Man kann den Gottesdienst mit einem Mehrgänge-Menü vergleichen.
- Es gibt eine „Vorspeise“, zwei „Hauptgänge“ und einen Nachtisch.
- Der Spannungsbogen reicht von der persönlichen Einkehr über die Begegnung mit der Gottesbotschaft bis hin zur Zuwendung zum/zur Nachbar*in.
Essen ist lebensnotwendig, bringt Menschen zusammen und macht glücklich. In dieser Hinsicht sind sich Essen und Gottesdienst ganz ähnlich. Doch was macht einen guten Gottesdienst aus? Gibt es ein Rezept für einen Gottesdienst?
Zunächst einmal folgen Gottesdienste einem Spannungsbogen. Genau wie ein Mehrgänge-Menü. Es gibt eine Vorspeise, Zwischengänge, Hauptspeisen und einen Nachtisch. Im Gottesdienst wären das folgende „Gänge“:
- Am Anfang sollen die Besucher*innen zur Ruhe kommen.
- Dann führt der Gottesdienst in die Auseinandersetzung mit Gott.
- Aus dieser Begegnung mit Gott schöpfen die Gottesdienstbesucher*innen Kraft.
- So gestärkt wenden sie sich ihren Mitmenschen zu.
Für die einzelnen Gänge gibt es eine Reihe an möglichen Zutaten, wie zum Beispiel Lieder, Gebete, Momente der Stille, Lesungen und Vorträge. Doch nicht jede Zutat passt an jeder Stelle.
Vorspeise
Da die Besucher*innen am Anfang in Ruhe ankommen sollen, beginnt der Gottesdienst oft mit Musik und Glockenklang – ein Vorgeschmack auf das, was kommt. Als nächstes gibt es Begrüßungsworte der Pfarrerin oder des Pfarrers. Es folgen weitere Lieder und Gebete.
Zwischengang
Nachdem die Gäste nun angekommen sind, ist es Zeit für den Zwischengang. Meistens besteht dieser aus einem Bibeltext, dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis oder einer Predigt.
Hauptgang
Der Hauptgang im Gottesdienst macht fit für den Alltag und die Begegnung mit den Mitmenschen. Das Abendmahl leitet diesen Wechsel ein. Aus der Begegnung mit Gott wird eine Begegnung mit den anderen Gottesdienstbesucher*innen. Um das zu feiern, werden an dieser Stelle oft noch weitere Lieder gesungen. Im Gottesdienst wird auch an die Menschen gedacht, die gerade nicht anwesend sind – nämlich durch die Fürbitten. Die Mitteilungen führen diesen Strang weiter. Denn auch bei den Mitteilungen geht es um das Miteinander und die Gelegenheiten, einander zu begegnen.
Nachtisch
Zum Ende des Gottesdienstes gibt es den Segen. Es ist ein bisschen so, als ob die Gastgeber*in einem in die Jacke hilft – damit man dem schlechten Wetter besser trotzen kann.