Fragen zum Konfirmandenkurs

Warum muss ich eigentlich den Konfi-Kurs besuchen?

Weil man das kennen sollte, wozu man ja sagt und überlegt haben sollte, wozu man sich bekennt. Deshalb gehört eine Vorbereitungszeit zur Konfirmation unbedingt dazu. Die Beschäftigung mit Grundlagen der Bibel und der christlichen Tradition stehen dabei genauso an wie die Auseinandersetzung mit der eigenen Beziehung zu Gott und Fragen über den Sinn des Lebens. Und weil es zusammen mit anderen viel mehr Spaß macht, den eigenen religiösen Standpunkt zu finden, findet die Vorbereitung in der Gruppe statt.

Findet der Konfi-Kurs an einem bestimmten Tag in der Woche statt?

Ja, aber wann und wie oft ist in jeder Gemeinde unterschiedlich. In manchen Gemeinden finden alle vier Wochen Konfi-Samstage statt, andere treffen sich wöchentlich, wieder andere haben ein gemischtes Programm. Erkundige dich frühzeitig, welcher Tag bei euch „Konfi-Tag“ ist. In manchen Gemeinden gibt es mehrere Konfi-Kurse. Dort bietet sich manchmal die Gelegenheit, den Kurs zu wechseln, wenn du an einem Tag absolut nicht kannst.

Muss ich etwas auswendig lernen?

Meist schon. Allerdings unterscheidet sich das Lernpensum von Gemeinde zu Gemeinde stark. Während in manchen Gemeinden  Auswendiglernen kaum eine Rolle spielt, gibt es in anderen einen kleinen Grundbestand, den Du bis zur Konfirmation auswendig können solltest. Meist orientiert sich der „Lernstoff“ an den Themen des Konfi-Kurses: 10 Gebote, Psalm 23, die Einsetzungsworte zum Abendmahl, der so genannte Taufbefehl und vielleicht noch ein paar Lieder oder Psalmen. Das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis solltest du auf alle Fälle können – sonst wird es auch im Konfirmationsgottesdienst etwas peinlich.

Gibt es Konfirmationsprüfungen?

Auch das ist unterschiedlich. Die meisten Gemeinden haben die traditionelle Konfirmandenprüfung vor den Gottesdienstbesuchern durch den „Vorstellungsgottesdienst“ ersetzt – einen Gottesdienst, den ihr als Konfis selbständig gestaltet. Da könnt ihr den Erwachsenen einmal zeigen, wie ihr den Glauben versteht und wie ihr euch Kirche vorstellt. In den wenigen Gemeinden, in denen noch geprüft wird, ist die Prüfung meist sehr entspannt und kann sogar Spaß machen, wenn die Konfis sie als sportliche Herausforderung verstehen…

Muss ich in den Gottesdienst gehen?

Ehrensache. Das ist deine Gemeinde – du sollst sie ja auch kennen lernen. Und eine wichtige Veranstaltung dieser Gemeinschaft ist der Gottesdienst. Klar, das wird dir zu Beginn etwas fremd vorkommen. Das ist aber völlig normal: Wer zum ersten Mal ein Fußballspiel sieht, wird die Regeln auch nicht auf Anhieb kapieren. Aber je öfter du dorthin gehst, desto mehr kommt dir bekannt vor. Und: Zusammen macht es viel mehr Spaß! Verabredet euch doch zum Gottesdienst und unternehmt danach etwas Schönes.

Wie oft muss ich in den Gottesdienst?

In den meisten Gemeinden wird erwartet, dass du etwa zweimal im Monat in den Gottesdienst kommst. Kleiner Tipp: In den meisten Gemeinden gibt es ganz unterschiedliche Gottesdienste – geht doch gemeinsam auf Entdeckungstour! Natürlich wenn es Jugendgottesdienste gibt, aber warum nicht einmal den Kindergottesdienst besuchen? Oder den Gottesdienst im Seniorenzentrum – die älteren Leute freuen sich bestimmt, wenn ihr kommt. Gibt es Waldgottesdienste, oder habt ihr Studenten in der Gemeinde? Oft haben sie ihre eigenen Gottesdienste. So bekommt man ganz schnell seine Gottesdienstbesuche zusammen.

Ist die Teilnahme an der Konfi-Freizeit Pflicht?

Die Konfi-Freizeit ist ein ganz wichtiges Element des Konfirmandenkurses, deswegen ist sie in den meisten Gemeinden verpflichtend. Dabei ist es sehr unterschiedlich geregelt, wie viele Freizeiten stattfinden und wie lang sie dauern. Selbst wenn die Freizeit nicht verpflichtend ist, solltest du nicht fehlen. Denn erst hier lernst du die anderen Konfis richtig kennen. Beim gemeinsamen Essen, Reden, Spielen und Übernachten wachst ihr als Gruppe zusammen und erarbeitet nebenbei wichtige Themen - mit viel mehr Zeit und Möglichkeiten als im normalen Gruppentreffen. Viele Konfis sagen nach dem Ende ihrer Konfi-Zeit: Das Beste war die Freizeit.

Was ist ein Vorstellungsgottesdienst?

Das Wort Vorstellungsgottesdienst kann für ganz verschiedene Gottesdienste gebraucht werden: Einmal kann damit der Gottesdienst zu Beginn des Konfirmationskurses gemeint sein, in dem die Konfis der Gemeinde vorgestellt und begrüßt werden: Seht her, das sind die Neuen! Es kann aber auch ein Gottesdienst gegen Ende der Konfi-Zeit gemeint sein, den eure Konfigruppe gemeinsam gestaltet und in dem eure Interessen und Fragen im Mittelpunkt stehen.

Organisatorische Fragen

Gibt es ein Mindestalter für die Konfirmation?

Das übliche Alter für die Konfirmation ist das 14. Lebensjahr – einerseits, weil es ein gutes Alter ist, sich mit der Religion auseinanderzusetzen, andererseits, weil Menschen in Deutschland mit 14 als religionsmündig gelten. Da die Anforderungen an Schülerinnen und Schüler aber von Schuljahr zu Schuljahr steigt, haben manche Gemeinden das Alter um ein Jahr herabgesetzt.

Was sind Präparanden/ Präpis?

In manchen Kirchengemeinden dauert die Vorbereitung auf die Konfirmation zwei Jahre lang. Im ersten Jahr nennt man sie Präparanden (kurz: Präpis) und im zweiten Jahr Konfirmanden.

Werden meine Eltern rechtzeitig über den Kurs informiert?

Ja. Jeweils ein oder zwei Jahrgänge erhalten von der Gemeinde eine schriftliche Einladung, ihr Kind zum Konfi-Kurs anzumelden. Natürlich können sie ihr Kind auch von sich aus im Pfarramt anmelden. Achtung: Solltest du den Konfi-Kurs in einer anderen Gemeinde besuchen wollen (s.u.), könnte die Anmeldefrist früher sein. Hier müsst ihr euch frühzeitig bei der Nachbargemeinde informieren und um eine Einladung bitten.

Kann ich in einer anderen Gemeinde konfirmiert werden?

Grundsätzlich ja. Wenn du mit deinen Klassenkameraden konfirmiert werden möchtest, aber zu einer anderen Kirchengemeinde gehörst, ist ein Wechsel des Konfi-Kurses meist problemlos möglich. Wichtig ist, dass sich deine Eltern frühzeitig mit den Pfarrämtern beider Gemeinden in Verbindung setzen und das Organisatorische regeln. Aber Achtung: Es kann sein, dass die Vorbereitungszeit auf die Konfirmation in der Nachbargemeinde zwei Jahre dauert. Dann ist eine Anmeldung eineinhalb Jahre vor der Konfirmation natürlich zu spät. Kompliziert und manchmal unmöglich ist ein Wechsel dann, wenn die Gemeinden zu unterschiedlichen Landeskirchen gehören.

Müssen meine Eltern einer Kirche angehören?

Nein. Allerdings wäre es schön, wenn sie dein Vorhaben, dich konfirmieren zu lassen, unterstützen und dich nicht davon abhalten, den Konfi-Kurs zu besuchen oder sonntags in die Kirche zu gehen.

Muss ich getauft sein, um konfirmiert werden zu können?

Ja. Getauft zu sein ist Voraussetzung für die Konfirmation. Wer nicht getauft ist, kann aber den Konfi-Kurs besuchen und die Taufe dann in der Konfizeit nachholen. In vielen Gemeinden gibt es auch kurz vor dem Konfirmationsgottesdienst einen Taufgottesdienst für alle noch ungetauften Konfis – ein schönes Fest!

Was ändert sich mit der Konfirmation?

Du wächst bildlich um fünf Zentimeter :-). Du hast jetzt in der Gemeinde viel mehr Rechte. Du darfst den Kirchenvorstand wählen, und du darfst selbst Pate oder Patin werden.

Kann ich von der Konfirmation ausgeschlossen werden?

Im Prinzip ja, aber das kommt sehr selten vor. Wenn ein Konfirmand oder eine Konfirmandin fast nie die Treffen und Gottesdienste besucht oder die ganze Zeit stört, kann die Pfarrerin oder der Pfarrer ihn beziehungsweise sie als allerletzte Konsequenz von der Konfirmation ausschließen. Bevor das passiert, wird aber mit der Konfirmandin/dem Konfirmanden und meistens auch mit den Eltern darüber gesprochen. In jedem Fall muss der Kirchenvorstand den Ausschluss beschließen.

Was ist ein Vikar oder eine Vikarin?

Vikare und Vikarinnen sind in der evangelischen Kirche angehende Pfarrer/Pfarrerinnen, die ihr Theologiestudium abgeschlossen haben und nun zum ersten Mal in einer Gemeinde arbeiten. Klar, dass sie auch manchmal den Konfi-Kurs leiten.

Was ist eigentlich Firmung?

Die Firmung ist ein vergleichbares Fest in der katholischen Kirche. Jugendliche, je nach örtlicher Tradition zwischen 12 und 16 Jahren, werden in einem Festgottesdienst vom Bischof gesalbt – ein Zeichen dafür, dass der Firmling den Heiligen Geist erhält.

Können auch Erwachsene konfirmiert werden?

Sicher – vorausgesetzt, sie sind getauft. Meistens hat der Wunsch nach Konfirmation bei Erwachsenen einen ganz persönlichen Grund. Deshalb wird auch bei ihnen eine Vorbereitungszeit vereinbart.

Fragen zum Konfirmationsgottesdienst

Was geschieht im Konfirmationsgottesdienst?

Der Konfirmationsgottesdienst ist sehr feierlich und meistens lang. Neben klassischen Teilen des Gottesdienstes (Gebete, persönliche Predigt, Lieder) hat er ganz wesentliche Elemente: Die Konfirmanden sagen Ja zum christlichen Glauben, ihnen wird der Segen Gottes zugesprochen - mit Handauflegen und dem Zuspruch ihres Konfirmationsspruches – und sie feiern gemeinsam in ihrer Gruppe das Abendmahl (dieser Teil wird mancherorts auch im Gottesdienst am Vorabend vorgezogen). Dazu kommen noch einige Grußworte, durch die die Konfirmanden in der Gemeinde willkommen geheißen werden. Die Gemeinden geben sich große Mühe, es ihren Konfirmanden schön zu machen. Die Kirche ist festlich geschmückt, die Musik ist schwungvoll und die Predigt meist sehr persönlich. Christlich gesagt: Ihr bekennt euch zu eurem Glauben, ihr werdet gesegnet und werdet mündige Mitglieder der Gemeinde.

Was ist der Beichtgottesdienst vor der Konfirmation?

Früher war das selbstverständlich: Am Vorabend der Konfirmation beichtete man seine Sünden, um versöhnt den Übergang in den neuen Lebensabschnitt zu begehen. Heute dient der so genannte Beichtgottesdienst dazu, vor der Konfirmation innezuhalten und an die schönen, aber eben auch unschönen Dinge der Vergangenheit zu denken. Wenn man noch einmal alles loswerden kann, was einen so bewegt, kann man am nächsten Tag unbeschwert die Konfirmation feiern. Verbunden mit diesem Gottesdienst ist manchmal auch eine Abendmahlsfeier gemeinsam mit Eltern und Gästen.

Welche Bedeutung haben Patinnen und Paten bei der Konfirmation?

Die Konfirmation bildet das offizielle Ende der Patenschaft – jetzt übernimmst du selbst Verantwortung für deinen Glauben. Aber keine Sorge: Wenn du eine gute Beziehung zu deiner Patin oder deinem Paten hast, wird sich daran nichts ändern. Sie/er bleibt für dich da. In manchen Kirchengemeinden bedanken sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit einem kleinen symbolischen Geschenk bei ihren Paten. Vielleicht möchtest du ja auch deine Paten/deinen Paten um einen kleinen Beitrag zum Fest bitten – die meisten machen das sehr gern.

Was ziehe ich zur Konfirmation an?

Früher war ganz klar: Zur Konfirmation trug man schwarz. Da ist man schon mit einem grauen Kleid aufgefallen. Heute gibt es eine solche Kleiderordnung nicht mehr. Und weiße, pinkfarbene und himmelblaue Konfirmationskleider sind längst keine Seltenheit mehr. Wichtig ist, dass dir dein Aufzug gefällt und dass er zum feierlichen Anlass passt. Überleg dir, ob du dich in dem heißen Strandkleidchen auch zwischen lauter Cocktailkleidern wohlfühlst und wie die abgewetzte Jeans zu den Anzügen der anderen passt. Unser Tipp: shoppen mit den Freundinnen, bei Unsicherheit, ob es passt: Mama oder Papa fragen.

Darf man während des Gottesdienstes filmen oder Fotos machen?

Das ist ein heikles Thema. Gemeinden sehen es nicht gerne, wenn bei der Konfirmation ein Blitzgewitter losgeht. Aber die Konfirmandinnen und Konfirmanden möchten natürlich Bilder von ihrem großen Tag. Deswegen wird in den meisten Gemeinden ein einziger Fotograf beauftragt, der für alle fotografiert. Dabei entstehen schöne Bilder, ohne dass zu viel Unruhe entsteht. Nach dem Gottesdienst darf aber nach Herzenslust geknipst werden.

Was sind klassische Konfirmationsgeschenke?

Da hat jede Familie eigene Traditionen. Bei manchen ist es eine wertvolle Uhr oder Schmuck – typische Erwachsenengeschenke – oder religiöse Symbole: ein Kreuz vielleicht oder ein christliches Buch. Bibel und Gesangbuch sind immer noch klassische Geschenke zur Konfirmation. Allerdings wäre es sinnvoller, sie dir zu Beginn deiner Konfirmandenzeit schenken zu lassen – da brauchst du sie und wirst vertraut mit ihnen. In den allermeisten Fällen wird der Konfirmand oder die Konfirmandin nach einem größeren Wunsch gefragt, zu dem die Gäste Geld beisteuern: für einen guten Fotoapparat beispielsweise, ein neues Fahrrad oder auch einen eigenen PC.