Titelbild „eine große Familie“

Familie ist toll, aber auch herausfordernd. © Tyler Nix @ Unsplash

Artikel | Redaktion

Eine große Familie

Es gibt wohl keine Familien, in denen nicht gestritten wird. Darum überrascht es nicht, dass es auch in der christlichen Familie unter den Kirchen Streit gibt. Die Ökumenische Bewegung versucht, diese Streitereien zu schlichten.

Meinungsverschiedenheiten unter Christ*innen haben Tradition. Die Apostel Paulus und Petrus haben sich über Glaubensfragen in die Haare gekriegt, auf der „Räubersynode“ im Jahr 449 wurde sich wegen solcher Fragen sogar geprügelt. Immer wieder haben sich Gruppen von gläubigen Christen gestritten und sind anschließend getrennte Wege gegangen. So zum Beispiel die Orthodoxe und die Katholische Kirche, die Katholische und die Evangelische Kirche, die Evangelische Kirche und der Pietismus. Lange Zeit haben Glaubensverschiedenheiten sogar zu gewalttätiger Verfolgung und Mord geführt.

Christ*innen haben aus dieser Geschichte gelernt. Sie wissen nun: Der Glaube wird durch die eigene Geschichte geprägt - und die ist nicht übertragbar. Denn du hast nicht erlebt, was ich erlebt habe. Darum ist es Christ*innen heute besonders wichtig, sich gegenseitig zu akzeptieren und zu lassen. Und das ist manchmal ganz schön schwierig bei einem so persönlichen Thema wie dem Glauben.

Seit etwas mehr als hundert Jahren gibt es unter Christ*innen den Versuch, die verschiedenen Kirchen an einen Tisch zu bringen, die Streitereien zu schlichten und zusammenzuarbeiten. Diese Strömung heißt „Ökumenische Bewegung“. Der Begriff Ökumene kommt aus dem Griechischen und bedeutet „die ganze bewohnte Erde“, denn es geht darum, Christ*innen aus der ganzen Welt zusammenzuführen.

Seitdem organisiert die Ökumenische Bewegung gemeinsame Gottesdienste, Gebetskreise, Gemeindefeste und Kooperationen. Gemeinsam wird aus verschiedenen Perspektiven auf christlichen Glauben geschaut und darüber diskutiert. Dabei lernen sich die Gesprächspartner*innen selbst und untereinander besser kennen und verstehen.

Die Christenheit ist eine große Familie. Jede Kirche hat eigene Traditionen und Glaubensvorstellungen entwickelt, von denen die anderen lernen können. Diese Vielfalt können wir nutzen, um etwas Großes zu erreichen. Das ist das Ziel der Ökumene.


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