Katzen im Fenster

Herein in die gute Stube © David Wiesner

Artikel | Redaktion

Willkommen zuhause

Zum christlichen Glauben gehört die Hoffnung, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Aber was erwartet uns danach?

Zusammenfassung

  • Wir wissen nicht genau, was uns nach dem Tod erwartet.
  • Wir können aber schon jetzt Erfahrungen mit Gott machen, bei dem wir ja auch nach dem Tod sind.
  • Was uns erwartet, wird sich, in einer guten Weise, wie ein nach-Hause-Kommen anfühlen.

Was kommt nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt Menschen mindestens schon so lange wie die Frage, wo wir herkommen. Viele clevere Leute haben sich an Antworten versucht. Im Grunde scheitern aber alle daran, dass wir weder vor unseren Anfang noch hinter unser Ende schauen können. In der Bibel finden sich zwar einige Stellen, in denen über den Himmel geschrieben wird. Aber auch der christliche Glaube stellt keine Broschüre mit Details und Fotos zum Jenseits zur Verfügung. Der Ungewissheit, was nach dem Tod kommt, steht im Christentum Hoffnung gegenüber.

Das klingt zugegebenermaßen nicht nach viel. Aber diese Hoffnung ist nicht unbegründet. Denn Gott ist auch schon in diesem Leben erfahrbar. Die Art der Begegnung kann sehr unterschiedlich ausfallen: ein aufbauendes Wort, ein belebender Gottesdienst, eine innere Gewissheit oder unerwartete Hilfe. Man fühlt sich danach angenommen und weiß: „Ich bin okay“. Und das Gefühl, das uns Gott in diesem Leben vermittelt, das bleibt auch bestehen, wenn wir ihn im Jenseits wiedertreffen.

Zitat

In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.


Johannes 14, 2

Wie das Jenseits dann genau ist, darüber finden sich in der Bibel nur Bilder. Jesus spricht zum Beispiel davon, dass er Wohnungen für uns vorbereitet. Dabei geht es wohl nicht um normale Häuser – denn sonst bekämen wir im Himmel ja die gleichen Probleme mit Überbevölkerung wie auf der Erde. Jesus drückt damit aus, dass wir uns willkommen fühlen werden. Es wird wie nach Hause kommen sein. Ein Zuhause, das wir auf der Erde schon in Ausschnitten kennenlernen können.


Weil man den Himmel aber nicht mit einem einzigen Bild erklären kann, gibt es natürlich mehr Bilder als nur das vom nach-Hause-Kommen. In der gesamten Bibel geht es immer wieder um Leid, Sorgen und Nöte von Menschen. Johannes spricht in seiner Vorstellung vom Ende der Welt davon, dass im Himmel alle Tränen abgewischt werden. Gott selbst wird uns also trösten. Auch wird sich Gott darum kümmern, dass alle Dinge in Ordnung gebracht werden. Und jede kleine Geste und gute Tat wird Gott am Ende adeln.

Zitat

Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.


Markus 12,27

In der jüdischen Vorstellungswelt bedeutete Leben „in Beziehung sein“: in Beziehung zu Gott, in Beziehung zu den Mitmenschen und in Beziehung zum eigenen Körper. Das Gegenteil von Leben war dann folglich Tod, denn hierbei wurden die Beziehungen zu diesen drei Bezugspunkten unterbrochen. Da von Gott aber alles Leben ausgeht, reifte im Judentum ein Verständnis davon, dass Gott auch in einem Beziehungsverhältnis zu den Verstorbenen stehen muss. Zu Jesu Zeit gab es allerdings keine einheitliche Vorstellungen, was nach dem Tod passiert.

Jesus selbst sprach sich für eine Auferstehung der Toten aus. Denn Gott ist ein Gott der Lebenden. Und wie bereits gesagt, gehört zum Leben die Beziehung zum eigenen Körper. Paulus, auf den viele der Briefe im Neuen Testament zurückgehen, schreibt an eine der frühen Kirchengemeinden, dass wir genauso auferstehen werden wie Christus. Die Vorstellung einer körperlichen Auferstehung ist aber damals wie heute schwer zu akzeptieren. Allerdings macht es auch wenig Sinn, sich zu überlegen, wie es sein könnte – wir werden es früh genug erfahren. Wichtig ist, dass wir auch nach unserem Tod in Verbindung bleiben, mit Gott, unseren Mitmenschen und in irgendeiner Weise auch mit unserem Körper.

Zusammen beschreiben diese Bilder den Himmel zwar auch nicht, aber sie helfen dabei, eine Idee für etwas zu bekommen, das man eigentlich gar nicht erklären kann.


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